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2025-07-27
Das Kind wird erwachsen
Vor etwas über 4 Jahren kam er als 8 Kilo-Knäuel zu mir. Tiefschwarz und so fluffig, als hätte er in die Steckdose gefasst.
Am ersten Abend und die ersten Tage war ich total überfordert. Verletzungsbedingt hatte ich nur einen Arm zur Verfügung, war frisch umgezogen, musste alles noch einrichten und die Hütte mit Holzöfen beheizen und dafür Holz auch noch klein machen.
Ich hatte einen kleinen, unzufriedenen Terrier, der das neue “Familienmitglied” überhaupt gar nicht gut fand, und einen Welpen, der raus musste, Hunger hatte oder sonst irgendwelche Bedürfnisse hatte. Und ich hatte keine Ahnung, was mich noch erwartet… Ich wusste, was ich mir da angeschafft habe. Aber ich wusste nicht, was da auf mich zukommt.
Überfordert bin ich heute immer noch regelmäßig. Nur der Hund ist größer geworden und hat andere Bedürfnisse: Postbote verbellen, Hasen aufspüren, Hunde anpöbeln, Grenzen erfragen und Muddi vor allem Bösen beschützen.
Rudi ist so unfassbar sensibel, dass er Stimmungen bemerkt, bevor ich mir dessen bewusst bin. Und diese Feinfühligkeit muss ich irgendwie auffangen. Das ist nicht immer einfach! Überhaupt gar nicht einfach.
Gleichzeitig haben wir regelmäßig Diskussionen. Über Grenzen, über Räume, über was-darf-ich und über wer-hat-eigentlich-was-zu-bestimmen? Und natürlich über “ich kann das (wirklich) alleine, Rudi, du musst mir nicht dabei helfen”.
Ja, sie werden eben schon aus Gründen als “nicht anfängertauglich” beschrieben…
Und dann guckt er mich so an und ich schmelze dahin…
Ja, ich kann euch allen super schlaue Tipps geben und dann wickelt mich dieser große Kerle einfach mit seinem Blick um den Finger. Vergessen sind die Diskussionen und vergessen ist, dass ich gerade aber Recht hatte und etwas gefordert hatte, was er nicht umsetzen wollte. Einfach alles vergessen. Mit einem Blick. So einfach ist das… Unglaublich, oder?
❤️💚💙💚❤️
(alter Beitrag aus social media, Dezember 2024)
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Meike - 19:28:44 @ Allgemein, Aus dem Leben, Hunde | Kommentar hinzufügen
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